Wie du Farbe gezielt für deine Personal Branding Fotos einsetzt
Farben sind seit Jahrtausenden ein relevantes Kommunikationsmittel für Menschen und Künstler - in kulturell unterschiedlichen Ausprägungen. So gilt Weiß bis heute in buddhistisch geprägten Ländern als Farbe der Trauer, wohingegen Europa und Amerika Weiß primär als Farbe der Reinheit und Oberschicht kommuniziert.
Der Einsatz von Farbe ist ein mächtiges Tool, welches deine Zielgruppe emotional erreichen wird, deine Geschichte erzählt und auf deine Brand aufmerksam machen wird. Farbe weckt Erinnerungen, Assoziationen und Gefühle. Wir haben sogar Worte, die Emotionen und gleichzeitig Farben beschreiben. Beispielsweise die “rosarote Wolke” wenn jemand verliebt ist stammt von der Assoziation der Primärfarbe Rot mit Liebe und Leidenschaft.
Jeden Tag werden wir mit diversen Farben in verschiedenen Abstufungen und Tönen konfrontiert. Sie beeinflussen unsere Entscheidungen, Affinitäten und Stimmung. Von der Wandfarbe in unseren Häusern bis hin zur Kleidung, die wir täglich tragen, entscheiden wir uns - mehr oder weniger bewusst - für Farben, die unser Leben prägen.
Wo fängt man also in der Kommunikation mit Farbe an?
Der folgende Blogpost möchte dir einen Einstieg in die faszinierenden Möglichkeiten der Arbeit mit Farbe geben und dich inspirieren, wie du diese für deine visuelle Kommunikation erfolgreich einsetzen kannst. Bereit? Los geht’s!
“The purest and most thoughtful minds are those which love color the most.”
Inhalt
Mini Exkurs: Wie nehmen wir Farben wahr?
Einstieg in die Farbpsychologie - und wie du die Erkenntnisse für dich nutzen kannst
Finde die Farben für dein Fotoshooting
Kreativen Möglichkeiten Farbe einzusetzen
Mini Exkurs: Wie nehmen wir Farben wahr?
Farbe beeinflusst fundamental, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen.
Doch wie sehen wir Farben eigentlich?
Einfach gesagt: Farbe ist Licht, welches von einem Objekt reflektiert wird. Verschiedene Dinge haben verschiedene Farben, weil sie in unterschiedlichen Wellenlängen des sichtbaren Spektrums zurückgeworfen werden.
Wieviele Farben können unsere Augen also so wahrnehmen?
“Etwa 200 Farbtöne kann ein Mensch unterscheiden; variiert man Weißanteil und Helligkeit, ergeben sich rund zwei Millionen Farbnuancen. Menschen gehören zu den „Trichromaten“, da unser Auge gewöhnlich über drei verschiedene Arten von Zapfen als Farbrezeptoren verfügt. Über diese nehmen wir kurz-, mittel- und langwelliges Licht (Blau-, Grün- und Rot-Rezeptor) wahr” (Zitat Geo Online).
Es ist eine echte Herausforderung, sich unter den mehr als 2 Millionen wahrnehmbaren Farbnuancen für Farben für die eigene Kommunikation zu entscheiden. Die eigene “Lieblingsfarbe” mag hier ein guter Ausgangspunkt sein, dabei steckt doch hinter der Wahl einer Farbe so viel mehr historische und kulturelle Bedeutung als wir oft zu vermuten vermögen. Um eine informierte Wahl zu treffen, schadet also ein wenig Recherche nicht, damit die eigenen Fotos, das Branding und Website später auch die gewünschten Inhalte und Werte kommunizieren können.
Einstieg in die Farbpsychologie - und wie du die Erkenntnisse für dich nutzen kannst
Farben wurden seit den Anfängen der Menschheit mit Bedeutung belegt. Angefangen von den Kontrasten am Anfang und Ende des Spektrums - Schwarz und Weiß - welche durch ihre radikalen Unterschiede den Tag und die Nacht oder das Gute und das Böse symbolisierten. Dabei ist die Psychologie oder Symbolik der Farbe immer kulturell einzuordnen. Eine christlich geprägte Kultur weist Farben eine andere Bedeutung zu, als es muslimische, jüdische oder buddhistische Gruppen tun.
Es gibt hier also kein richtig oder falsch. Vielmehr viele verschiedene Sichtweisen auf Farben und ihre Bedeutung - was ihre Interpretation und Nutzung in meinen Augen nur viel spannender macht.
Farben wird auch aus einer historischen Perspektive Bedeutung zu geordnet. Umweltschutz und die dazugehörige Partei “Die Grünen” hat die eigene Farbwahl gleich in den Namen eingearbeitet.
Der Feminismus wird oft mit Lila assoziiert - einer Mischung aus Rot und Blau, zwei Farben die mit femininen und maskulinen Eigenschaften verbunden werden.
Hier lediglich ein kleiner und genereller Überblick über die Farbpsychologie einiger beliebter Farben:
Rot: Rot ist eine der drei Grundfarben. Die dazugehörige Komplementärfarbe ist Grün. Die moderne Symbolik assoziiert Rot mit Liebe und Leidenschaft, jedoch gehört auch Krieg, Zerstörung und Blut zu den Verbindungen mit Rot. So waren die Uniformen vieler Armeen lange Rot, weshalb Rot (und auch die dazugehörigen Abstufungen wie Rosa) mit Männlichkeit verbunden wurden.
Grün: Wird volkstümlich als Farbe der Hoffnung interpretiert, sowie mit Natur, Natürlichkeit und Vertrauen verbunden. Fun fact: Das Farbwort Grün stammt vom althochdeutschen “gruoni” ab, welches “wachsen” und “gedeihen” bedeutet.
Gelb: Gelb ist eine der drei Grundfarben. Die Komplementärfarbe ist Violett. Früher wurde Gelb mit Sonne und Sommer, aber auch Neid und Feigheit assoziiert. Heute sind die Eigenschaften Kommunikation und Intellekt ergänzt worden.
Ein wenig Recherche vor der Wahl der eigenen Farbe kann also nicht nur besonders hilfreich in der Bestimmung der Wirkung der Farbe auf meine Zielgruppe sein, sondern auch neue Ideen zur Kommunikation entstehen lassen. Wenn wir uns des Einflusses der Farben bewusst werden, beginnen wir ihre Wirkungskraft für uns nutzen zu können.
Finde die Farben für dein Fotoshooting
So viele Farben, so viele Möglichkeiten. Wie kannst du dich also für die Farben für dein Fotoshooting entscheiden?
Schritt 01: Brandingfarben
Orientiere dich an deinen Brandingfarben. Wenn du dein Corporate Design gemeinsam mit einer Designerin definiert hast, wirst du eine Farbpalette deiner Brand zur Verfügung haben. Hier stellt dich für dein Fotoshooting natürlich die Frage: bleibe ich rein bei meinen Brandfarben oder sollen meine Fotos Akzente auf meiner Website sein? Hier gibt es keine klare Antwort. Du kannst Fotos gestalten, die sich nahtlos in dein Branding einfügen oder die deine Palette ergänzen. Es ist beispielsweise auch ein Option einen Ton knalliger als dein Branding zu shooten, aber bei derselben Farbe zu bleiben.
Alles soll harmonisch aussehen, jedoch auch nicht zu eintönig. Ich berate dich hier gern individuell, wie du deine Farben am besten einbindest.
Wenn du kein Corporate Design hast, empfehle ich dir wärmstens selbst eine Farbpalette für deine Brand anzulegen, damit du eine klare Basis hast und nicht dauernd Farben und Stile in deiner Kommunikation wechselst. Ein Corporate Design ist definitiv ein Invest, spart aber langfristig sehr viel Zeit und Mühe.
Schritt 02: Farben recherchieren
Falls dies noch nicht im Rahmen deines Branding geschehen ist: nimm’ dir ein wenig Zeit, die Farben, die derzeit in deiner Auswahl sind, zu reflektieren. Kann ich Farben ausschließen, die farbpsychologisch gar nicht zu meiner Ausrichtung passen? Kann ich noch eine Farbe hinzunehmen, welche meine Geschichte super unterstreichen würde?
Einen Moment innezuhalten und die Farbentscheidung nicht rein von Ästhetik und persönlichem Geschmack abhängig zu machen kann immens dazu beitragen deine Wahl fundierter und wirksamer zu machen.
Schritt 03: Moodboard anlegen
Dein Moodboard wird dir helfen, deinen gewünschten Bildlook besser zu definieren. Sammle deine Ideen und reflektiere, ob eine Farbe dominiert. Vielleicht bekommst du neue Ideen für Farbkombinationen oder Inspiration wie du deine Corporate Farben einbinden kannst. So hast du eine visuelle Übersicht, die du mit allen Beteiligten deines Fotoshootings kommunizieren kannst und die Farbwahl wird gleich einfacher.
Mein Tipp:
Bleibe in der Wahl der Farben ganz bei dir. Was für andere funktioniert, muss nicht für dich funktionieren. Farben bieten unheimlich viel Potential, um deine Individualität auszudrücken. Versuche also abseits von Trends, Freunden oder anderen Gründerinnen/Unternehmerinnen zu entscheiden, um deine eigene Welt zu gestalten.
Kreativen Möglichkeiten Farbe einzusetzen
Jetzt wird’s bunt! Die Entscheidung für Farben für deine Personal Branding Fotos oder Businessportraits bringt gleich mehrere Möglichkeiten mit, mit Farbe zu arbeiten.
Hintergrundfarbe(n)
Props
Outfits
Fangen wir mit dem offensichtlichsten an: der Wahl einer Hintergrundfarbe für dein Fotoshooting. In einem Studio Fotoshooting kannst du dich für verschiedene Farben entschieden - von einem soften Rosa bis hin zu einem knalligen Pink, ein warmes Orange oder ein intensives Gelb. Es entscheidet nicht nur welche Farbe du wählst, sondern auch welche Intensität.
Hier solltest du insbesondere darauf achten, wie du Farben unterschiedlicher Leuchtkraft in Website & Co miteinander kombinierst. Oft macht es Sinn, bei knalligen oder pastellen Tönen zu bleiben, um eine einheitliche Bildsprache zu gestalten. Auch die Arbeit mit Kontrasten kann jedoch spannende Resultate erzeugen - alles ist abhängig von deiner Ausrichtung und Zielgruppe.
Mit Farbflächen arbeiten
Hintergrundfarben müssen nicht immer vollflächig genutzt werden. Für spannende Farbeffekte kann beispielsweise eine kürzere Hintergrundrolle oder ein farbiges Stück Papier an einen Hintergrund geklebt werden.
Die Kombinationsmöglichkeiten sind hier endlos: es können verschiedene Farbkombinationen, Formen und Szenen entstehen, welche ein besonderer Hingucker für deine Businessportraits sind. Durch die Arbeit mit verschiedenen Farben kann dein Storytelling mit Hilfe von Farben intensiviert werden und besonders spannend für deine Zielgruppe werden.
Props - Kleine Details mit großer Wirkung
Alles, wirklich alles, kann ein Prop für dein Foto sein. Props unterstützen dich dabei, deine Geschichte zu erzählen. Von persönlichen Gegenständen, frischen Blumen, Hockern und Stühlen oder Stoffe, Kissen & Co - alles, was dich dabei unterstützt, deine Fotos zu gestalten ist ein Prop.
Hier bietet sich auch eine fabelhafte Gelegenheit mit Farbe zu arbeiten. Auch kleine Farbakzente können einen großen Einfluss auf deine Fotos haben - wenn du also gern ein paar Highlights setzen möchtest, aber kein Fan von großflächigen Knallfarben bist, könnte der gezielte Einsatz von Props genau das richtige für dich sein.
Hier ein paar Ideen, welche Props dein Fotoshooting mit kleinen Farbakzenten unterstreichen können:
Galeriesockel, Hocker, Stühle (alles im Studio für dich bereit)
Blumen, Zimmerpflanzen, Blätter
Obst, Gemüse, Gewürze (perfekt für ein Foto mit den Inhaltsstoffen deiner Produkte oder Gerichte)
Bücher, Schreibtischutensilien, Stifte, Notizhefte
Retro Telefon, Schreibmaschine
kleine Lampen, Lichterketten
schräge Elemente wie Tiere zum Aufblasen, Luftballons, Konfetti
Outfits
Die Wahl deines Outfits ist eine perfekte Gelegenheit, um mehr Farbe in dein Fotoshooting zu bringen. Generell gilt: du musst dich wohlfühlen! Der tollste Look nützt nichts, wenn er nur knittert, schlecht fällt und für dich stressig zum Tragen ist. Es muss also gleich alles passen und du solltest dich selbstbewusst und sicher in deiner Kleidung fühlen.
Oft sind einfarbige Outfits ohne Muster von Vorteil, da so das Auge von insbesondere kleinen Mustern wie Mini Blumenmustern nicht zu stark abgelenkt wird. Großflächige Prints oder Patterns können jedoch eine sehr spannende Option für dein Fotoshooting sein.
Es ist für die Planung deines Fotoshootings sehr wertvoll, wenn du dich vor deinem Fotoshooting für deine Hintergrundfarben entscheidest oder zumindest die Farbwelt eingrenzt. So kannst du deine Kleidung passend zu den Hintergründen planen und spannende monochrome Looks oder kontrastreiche Hingucker gestalten.
Falls du dir ganz unsicher bist gilt: lieber mal ein Teil mehr zum Shooting mitnehmen.
Farben sind für alle da.
Danke für deine Zeit! Ich hoffe, dieser Artikel rund um die faszinierende Welt der Farben und ihrer kreativen Möglichkeiten konnte dich für dein Fotoshooting inspirieren.
Frage jetzt dein Fotoshooting an und starte mit der farbenfrohen Kommunikation deiner Story.